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Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz?

Inhalt

Bevor wir klären können wie intelligent künstliche Intelligenz ist, müssen wir erstmal klären was das überhaupt ist. Aber davor beginnen wir noch mit einem Experiment in dem ihr euch beteiligen könnt!

Turing-Test

Ihr seht hier ein Chatverlauf. Der weiß geschriebene Text ist von mir. Die Antworten und Gegenfragen in Farbe sind jeweils einmal wiederrum von einer Person und nun kommt’s: einer Maschine! Einem Computer. Genau genommen ist es der Cleverbot. Eine Künstliche Intelligenz die seit 20 Jahren aus mehr als 65 Millionen Unterhaltungen gelernt hat und das Wissen nutzt um auf Fragen zu reagieren – oder selber zu reagieren.

Ihr sollt nun entscheiden ob der Orange Text eine Reaktion eines Menschen ist oder der blaue Text. Welche Antworten sind von einem Computer? Stimmt hier oben für eure Antwort ab in dem ihr auf das weiße (i)-Icon drückt. Am besten haltet ihr das Video hier an, falls ihr mehr Zeit braucht den Chat-Verlauf zu lesen. [Pause].

Okay, fahren wir fort. Das was wir gerade gemacht haben war der sogenannte Turing-Test. Der Turing Test wurde von Alan Turing 1950 entwickelt um zu prüfen ob eine Maschine ein gleichwertiges Denkvermögen hat wie ein Mensch. Der Ablauf ist dabei wie folgt:

Eine Person A kommuniziert mit einer Person B und einem Rechner („Person C“) ohne zu wissen von wem die Antwort kommt. Wenn die Testperson A trotz geschickter Fragen nicht eindeutig entscheiden kann welche Antworten von der Person B oder dem Rechner kommen, kann der Rechner als intelligent bezeichnet werden. Naguuut, ihr konntet hier nun selber nicht kommunizieren – aber ich war mal so frei und habe das für euch übernommen. Dafür habe ich absolut fremde Personen und auch den Cleverbot immer die gleichen 6 Fragen bzw. Sätze geschrieben. Und dann soll man mal nicht für ein Irren gehalten werden…

Je nach Ergebnis der Umfrage werden wir sehen wie intelligent Cleverbot in diesem Test geantwortet hat. Im September 2011 wurde dieser Test bereits gemacht und konnte 59,3% der Testpersonen täuschen. Am Samstag löse ich auf Facebook und Twitter auf welche Antworten von wem kamen. Seid sicher das ihr mir da folgt, damit ihr es nicht verpasst. Aber… was ist eigentlich „intelligent“ in Bezug auf Software? Oder anders gefragt: Was ist Künstliche Intelligenz das auch gerne mit KI oder AI für Englisch artificial intelligence abgekürzt wird?

Künstliche Intelligenz

Das ist schwierig zu beantworten. Kennen tut man diesen Begriff aus den Medien oder Filmen wie „Per Anhalter durch die Galaxis“ oder Skynet der Terminator-Reihe. Eine genaue Definition dafür zu finden ist aber schwierig – da es schon bei der Definition von „Intelligenz“ scheitert. Grob gesagt beschäftigt sich dieser Zweig der Informatik mit der Automatisierung intelligentem Verhaltens. Und das nicht erst seit kurzem, sondern schon seit 1953. Aber auch viele andere Wissenschaften beschäftigen sich mit diesem Teilgebeit der Informatik.

Eine einfache intelligente Software benutzen viele von euch täglich: Die Erkennung und Erzeugung natürlicher Sprache bei Siri, Google Now oder Cortana. Also nicht das umwandeln von Stimme in Text „Hey BYTEnow! Wer ist der Vater von Arya?“, sondern das verstehen des Satzes bzw. Frage. „Der Vater von Arya ist Eddard“. Das Programm das ihr hier seht, war Teil einer Aufgabe aus meinem Studium.

Allgemein gibt der Anwender das Problem in natürlicher Sprache an. Das Programm nimmt den Satz mit Hilfe deutscher Grammatik auseinander um zu verstehen nach welchem Wissen aus der Wissensbasis (hier der Stammbaum von Games of Thrones) gefragt ist. Mit logischen Schlussfolgerungen wird hier versucht ein „Elternteil“ von Arya zu finden, der „männlich“ ist (=> Vater). Haben wir eine Person gefunden auf die beides zutrifft können wir das in natürlicher Sprache zurückgeben – dass was die Software sprachlich ausgibt.

Ziemlich cool, aber recht kompliziert. Einfach gesagt sucht der Computer geschickt solange nach einer passenden Lösung bis er eine findet – oder gibt zurück „Ich weiß nicht was du damit meinst.“ – oder anders gesagt: „Ich bin noch zu blöd“. Denn das System kann dazu lernen um die Wissensbasis zu erweitern.

Maschinelles Lernen 

Und das nennt man Maschinelles Lernen. Im Grunde genommen die Generierung von Wissen aus Erfahrung. Anstatt Sachen auswendig zu lernen, erkennt es Gesetzmäßigkeiten und fügt diese Lerndaten der Wissensbasis hinzu. Dabei wird zwischen symbolischen und subsymbolischen Systemen unterschieden. In dem von mir vorgestellten Programm habe ich konkrete Symbole, also Regeln und Fakten benutzt. In einem subsymbolischen System hat mein kein Einblick in die erlernten Lösungswege. Umgesetzt werden solche Systeme mit künstlich neuronalen Netzen – möchte also das Gehirn möglichst präzise nachbilden. Oben habe ich euch Phils Video von Phils-Video dazu verlinkt!

Anwendungen

Aber Wissensbasierte Systeme sind nur einer von vielen Teilgebieten von KI. Man findet sie beispielsweise in der Mustererkennung wie Bild- und Gesichtserkennung. So kann diese Software meine Emotionen über die Webcam erkennen, während ich ein YouTube Video schaue. Aber auch bei Robotern kommt KI zum Einsatz. So sollen gefährliche Tätigkeiten automatisiert werden. Unter anderem hat Tesla autonome Autos entwickelt – selbstfahrende Autos. Und ach ja, hört ihr die Musik? … Auch sie wurde auch von einem Computer generiert.

Grenzen

Aber wo sind eigentlich die Grenzen solcher Systeme? Kann ein intelligentes System in einigen oder allen Gebieten die Intelligenz eines Menschen übertreffen? Diesen Zeitpunkt würde man Technologische Singularität nennen. Beim Lernen, Problemlösen oder Planen sind Maschinen uns überlegen (Artikel Go-Weltmeister). Aber bei emotionaler und sozialer Intelligenz kann kein Algorithmus bisher was leisten.

Okay, Künstliche Intelligenz hat also ihre Grenzen. Und mit Hilfe des Turing-Tests können wir abschätzen wie intelligent der Computer ist. Wir haben aber auch gesehen wie fortgeschritten und präsent sie in unserem Alltag ist. Man sollte diese Technologie schätzen. „Ok BYTEnow, wer ist der coolste hier?“ – „Du nicht.“.

Könnten also bald alle unsere Jobs durch künstliche Intelligenz ersetzt werden? Mat’s vom Kanal Lets Denk hat sich diese Frage auch gestellt.