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Top 10 Fragen zum Informatik Studium

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Top 10 Fragen zum Informatik Studium

Informatik zählt mit über 200.000 Studierenden zu einem der beliebtesten Studienfächer bundesweit (ca. 8% aller Studierenden) [1]. Kein Wunder. Informatik wird in immer mehr Sektoren benötigt. Technologien wie Quantencomputer, Robotik, Cloud Computing, Künstliche Intelligenz und Big Data werden immer wichtiger am Markt und in der Forschung. Es wäre von Vorteil, wenn man die Sprache der Informatik versteht. Da ich mich Informatiker nennen darf, konntet ihr in einem Stream eure Fragen stellen – hier sind die Antworten!

Welche Informatik-Studiengänge gibt es?

Es gibt unscheinbar viele Informatik-Studiengänge, die grob gesagt zur Hälfte aus Informatik bestehen und zur anderen Hälfte aus ihrem Spezialfach: Wirtschaftsinformatik, Bioinformatik, Sozioinformatik, Geoinformatik, Ingenieurinformatik, Verwaltungsinformatik, Umweltinformatik, Medizin- bzw. Gesundheitsinformatik, Verkehrsinformatik, Musikinformatik, Medieninformatik oder Technische Informatik. Daneben gibt es noch Informatik-Studiengänge wie Robotics, Mensch-Computer-Interaktion oder Datenwissenschaften.

Ich selbst habe „Angewandte Informatik“ studiert. Das bestand primär nur aus Informatik Fächern und war eine Mischung aus Theoretischer, Technischer und Praktischer Informatik. Und was ist nun der richtige Studiengang für mich? Das kommt drauf an, was euch interessiert und was man dort lernt. Und das erfährst du durch das Modulhandbuch.

Was lernt man im Informatik-Studium? -> Modulhandbuch

Ich habe einmal versucht meine bestandenen Module der zwei Hochschulen in dieser Grafik in Fachsemester zusammenzufassen. Das kann man pauschal nicht beantworten, da es an jeder Uni und Fachhochschule anders ist – sogar bei gleichem Namen des Studiengangs kann es sich unterscheiden. Ich empfehle daher sich immer das sogenannte Modulhandbuch des Studiengangs anzusehen. Dort wird genau beschrieben, welche „Module“ man im Studium besuchen muss bzw. kann. Neben Programmieren wird auch Mathematik mit Sicherheit überall dabei sein.

Lernt man im Studium programmieren oder muss man es vorher können? Ist es schon sinnvoll Programmiersprache XYZ zu lernen? Lernt man im Studium programmieren? Womit soll man anfangen? Bringt eine Ausbildung etwas?

Eine berufliche oder schulische Ausbildung im Bereich Informatik und/oder erste Programmiererfahrung würde ich empfehlen, auch wenn Hochschulen das nicht explizit fordern. Die Grundprinzipien zu verstehen, hat mir auf jeden Fall geholfen. Sucht euch eine Sprache aus und versucht anfangs Tutorials durchzuarbeiten und dann kleine eigene Projekte umzusetzen. Je nachdem, wo man nachschaut, sind aktuell Python, Java-Script und Java am beliebtesten.

Im Studium lernt man Programmiersprachen aus eine oder mehreren sogenannten Programmierparadigmen. Das sind quasi Programmier“kategorien“. Programmiersprachen werden grob in imperative (z.B. prozedural C oder objektorientierte: Java) und deklarative Sprachen (z.B. funktionale: Haskell oder logische: Prolog) unterteilt. An der FH habe ich in fast jedem Modul programmieren müssen, an der Technischen Universität nicht.

Wie wichtig ist Mathe? Braucht man eine gute Mathenote?

Mathematik gehört zur Informatik wie das Schreiben von Software. Je nach Studiengang und Hochschule hat man davon mehr oder weniger. Eine gute Mathenote macht den Einstieg sicherlich einfacherer, aber eine Schlechte behindert nun nicht zwingend das Informatikstudium. Man beginnt im Informatik-Studium sowieso von vorne bei den Grundlagen der „echten“ Mathematik.

Die dann im Studium angewandte Mathematik lässt sich auch nicht mit der Schulmathematik vergleichen. Es geht um Logik, Berechenbarkeit von Algorithmen, Automatentheorie und Graphentheorie – dazu hatte ich übrigens ein Nikolaus Video gemacht. Euch sagen die Begriffe gar nichts und schrecken euch ab? So ging es mir auch. Ich habe es am Ende aber sehr spannend und hilfreich gefunden.

Vorrausetzungen für das Studium? Laptop mit welchem Betriebssystem?

Auch hier sagen Hochschulen häufig, dass kein eigener Rechner notwendig sei – da Räume mit Computern angeboten werden. Ich würde aber auch hier dazu raten ein eigenes Gerät zu haben, um bequem auch von zu Hause zu üben. Welches Betriebssystem ob Windows, MacOS oder Linux liegt an dir. Es sollte vielleicht nicht mehr das Windows XP sein.

Wie viele Semester braucht man?

In Regelstudienzeit 3 bis 3,5 Jahre – also 6 bis 7 Semester. Aber das schafft kaum einer. Immerhin sind regeln da, um sie zu brechen. Kappa Auf Grund meines sehr späten Hochschulwechsels und meiner Selbstständigkeit habe ich selbst 12 Semester gebraucht. Das ist auch völlig OK und die gesammelte Berufserfahrung meiner Selbstständigkeit hat mir im Gegenteil im ersten Beruf sogar geholfen.

Was macht man danach? Software und Spiele entwickeln? Sind Informatikberufe nur Bürojobs?

Das liegt an dir. Erstmal 3 Monate mit Privatfernsehen verblöden, eine Weltreise machen oder wie ich: direkt in die Berufswelt! Mit dem Abschluss kannst du nun theoretisch und praktisch alles aus der IT machen.

Ich sag immer: Ein Studium ist wie ein Werkzeugkasten, den man am Ende in die Handgereicht bekommt. Jedes Werkzeug kriegt man kurz gezeigt (wenn man ca. 500 Folien als Kurz empfindet). Häufig verwendet man danach nur eines dieser Werkzeuge – welches liegt oft an der Berufswahl von Dir. Und dort im Beruf, und das musste ich auch lernen, lernt man erst richtig mit dem Werkzeug zu arbeiten.

Du arbeitest am Ende zwar nicht in einem Flugzeugcockpit, aber wirst, je nach Berufswunsch, auch nicht ständig vor dem Computer sitzen. Als Informatiker kann man zum Beispiel Architekt werden um Software, Datenplattformen oder die ganze Unternehmens IT zu konzipieren. Oder man geht in Richtung Software Engineering und wird IT-Projektleiter, Scrum-Master/Product Owner und steuert und managed IT Projekte. Man kann aber auch als Penetrationstester Hacker für Unternehmen werden, als Data-Scientist Daten auswerten oder ganz klassisch, und das bestätigt die Erfahrung mit meinen Mitstudenten, Entwickler werden. So oder so wird man in Teams arbeiten, sich auch viel besprechen – und das natürlich häufig in einem Büro. Man kann aber nach dem Bachelor noch ein Master-Studium anstreben.

Macht ein Master Studium Sinn? Kann man im Master was anderes IT mäßiges studieren?

Wer in die Forschung gehen will oder etwas eher in Führungsebenen einsteigen will und vor allem: noch mehr über die Informatik lernen möchte, dem wird ein weiterführendes Master-Studium empfohlen. Meine Motivation war der letztere Grund. Leider hatten sich damals zu viele Studenten beworben, so dass ich nicht genommen wurde. #DankeFürNichts

Studieren kann man übrigens auch etwas, dass nicht konsekutiv ist, also direkt darauf aufbaut. Es sollte nur fachlich zum Großteil passen. Das geht [Informatik Bachelor -> Informatik Master], das geht auch [Wirtschaftsinformatik Bachelor -> Informatik] – dass eher nicht [Informatik Bachelor -> Physik Master]. Auch hier veröffentlichen Hochschulen eine Liste von Modulen, die man für ein bestimmten Master-Studiengang benötigt und durch ein Bachelorstudium nachweisen muss.

[EIGENE MEINUNG]

Fandest du das Studium schwierig? Was waren die Schwierigkeiten?

Jetzt werden die Fragen persönlicher. Ich würde nicht sagen schwer, sondern „anspruchsvoll“. Wenn man will, bin ich der Meinung, kann man es jeder schaffen. Die Abi Note sagt über die schaff-barkeit erstmal nichts aus. Ich habe Studierende mit einem 3-Komma Abitur getroffen, die am Ende mit sehr gut rausgehen und Einser-Abiturienten gesehen, die es nicht geschafft haben.

Denn die größte Schwierigkeit ist wohl die Selbstständigkeit. Es gab keinen mehr der einem gesagt hat was man machen muss. Man musste sich selbst motivieren. Auch nach der Uni programmieren und lernen. Das hat Anfangs gut funktioniert, bis die Noten sich verschlechterten und ich nur noch 4-Vier-Gewinnt (ausreichend: bestanden) gespielt habe. Die Technische Universität habe ich tatsächlich vom Lernstoff anspruchsvoller gefunden als die Fachhochschule. Die Fachhochschule war in der Praxis aber viel anspruchsvoller. Dieser Anspruch lag mir eher.

Erst durch meinen Wechsel von der Technische Universität an die Fachhochschule und durch das Lernen „lernen“ mit Hilfe eines Mitstudierenden, habe ich wieder mehr Spaß am Studium gehabt – mein Antrieb – und die Noten wurden automatisch besser.

Was hat dir am besten gefallen? Welche Richtung spezialisieren? / Wohin hast du dich Spezialisiert?

Es gab kaum Module, die mich nicht interessiert haben. Vor allem aber hat mir persönlich das praktische Arbeiten gefallen. In jedem Modul das Theoretische Gelernte gleich praktisch an einer Aufgabe anwenden. Besonders gefallen hat mir das Arbeiten mit Daten. Daher habe ich mich in Richtung Daten vertieft. So konnte ich mit Big Data (großen Datenmengen) und Datenbank Design meine Vertiefung wählen.

Wie eingangs erwähnt, bietet die Forschung und Wirtschaft genügend Technologien, um sich zu vertiefen. Man sollte das wählen, was einen selbst zusagt.

Abschluss

Wenn du noch weitere Fragen hast, kannst du sie gerne unter diesem Video stellen. Zuschauer, die andere Erfahrungen haben und ich können sicherlich Antworten liefern.