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Was studierst du?
Ich studiere Informatik. Genau genommen angewandte Informatik.
Wie bist du auf dieses Studium gekommen?
Ich habe mich schon als Jugendlicher irgendwie für Computer interessiert. Aber anstatt Spiele drauf zu spielen habe ich schon mit 11 angefangen Webseiten zusammen zu basteln.
Die Informatik fasziniert mich. Man findet sie überall, egal wo man hinschaut und irgendwie muss das ganze ja funktionieren – und genau das wollte ich herausfinden.
Wie ist der Studiengang aufgebaut?
Zunächst einmal möchte ich ein Irrtum aufklären an das ich damals auch noch geglaubt habe: In der Informatik geht es NICHT darum wie man ein Computer repariert oder Texte richtig formatiert. Es geht nicht um Computer selber sondern man lernt wie er mathematisch beschrieben werden kann und Informationen, die er bekommt, optimal verarbeitet.
Die Informatik untersucht grundsätzliche Verfahrensweisen für die Verarbeitung von Informationen sowie allg. Methoden der Anwendung solcher Verfahrensweisen in den verschiedensten Bereichen.
„In der Informatik geht es genau so wenig um Computer, wie in der Astronomie um Teleskope.“
Die angewandte Informatik ist eine Mischung aus Theoretischer, Praktischer und Technischer Informatik. Auch Wirtschaft und nicht-technische Fächer stehen auf dem Programm.
In der theoretischen Informatik beschäftigt man sich mit abstrakten und mathematischen Verfahren um Probleme der Informatik zu lösen. Z.B. Was kann ein Rechner berechnen und was nicht? Was ist der schnellste Weg von A nach B?
Die praktische Informatik dagegen ist an fassbar weil sie oft Programme und konkrete Konzepte verwendet. Typische Anwendungen sind die Verwaltung einer Datenbank oder das Planen und Programmieren komplexen Software.
Die Technische Informatik befasst sich mehr mit der Hardware-Seite der Computer. Man lernt dort wie ein Computer aufgebaut ist und wie er ganz allein mit Einsen und Nullen auskommt um ganze Spiele in 3D anzuzeigen. Außerdem wird einen gezeigt wie Betriebssysteme und Netzwerke unter der Haube funktionieren.
Diese Mischung findet man im jedem Studienjahr wieder. So wird man im ersten Studienjahr an die Grundlagen der Informatik und Mathematik geführt und lernt erste Programmiersprachen. Aber keine Sorge – man beginnt von 0 auf. Im 2. Jahr beginnt das Hauptstudium, man wendet hier die Grundlagen der ersten Semesters auf konkrete Informatik-Konzepte an. Das letzte Studienjahr ist die Vertiefung in dem man sich mit Wahlpflichtkursen auf bestimmte Bereiche vertieft um darüber optimaler Weise eine Abschlussarbeit zu schreiben.
Nach dem Bachelor Abschluss kann man entweder arbeiten gehen oder 2 Jahre den Master nach schieben.
Je nach Hochschule kann die Studienzeit auch variieren. So kann ein Bachelor Studium auch 3,5 Jahre dauern. Dafür dauert der Master dann nur noch 1,5 Jahre.
Neben der angewandten Informatik gibt es aber noch viele weitere Informatik-Studiengänge. Die bestehen meistens aus 50% Informatik und 50% aus einem anderen Fach:
Wirtschaftsinformatik, Bio-Informatik, Finanz-Informatik, Wirtschaftsinformatik, Technische Informatik, Medieninformatik.
Welche Berufschancen erwarten einen nach dem Studium?
Die Besten! Informatiker werden in allen Branchen gesucht. In praktisch fast allen Bereichen der Industrie, Wirtschaft und Verwaltung findet man Anwendungen die konzipiert, analysiert und entwickelt werden müssen. Sie dienen als technische Grundlage und ermöglichen erst komplexe Arbeitsprozesse.
Und es werden immer Leute gesucht die die Sprache der Computer verstehen. Die Informatik gehört nicht umsonst zu den wichtigsten Wissenschaften des 21. Jahrhunderts.
Worauf sollte man sich im entsprechenden Studium einstellen?
Es gibt zwei Arten von Studienfächer: Entweder man muss viel auswendig lernen oder das zuvor gelernte behalten um es in späteren Kursen wieder anzuwenden. Informatik gehört mehr zum zweiten Typ. Deswegen ist es wichtig dass man die Inhalte verstanden hat. Ansonsten ist es typisch wie in vielen anderen Studiengängen auch. Man kann sein Studium größtenteils selber Planen z.B. wie viele Kurse ich im Semester besuchen möchte.
Was spricht für dieses Studium?
Wer Informatik verstanden hat, versteht auch die digitale Welt in der wir leben. Ohne Computer geht es nicht. Viele Konzepte kann man sogar auch auf alltägliche Probleme anwenden. Man hat breitgefächerte Berufschancen und kann auch schon während des Studiums Studenten-Jobs in diese Richtung annehmen um z.B. Berufs-Erfahrungen zu sammeln.
Welche Stärken sollte man im Vorfeld mitbringen?
Meistens sagen die Hochschulen das man keinerlei Programmier-Vorerfahrungen brauch. Ich denke aber dass es sehr Hilfreich ist, wenn man im Vorfeld schon mal mit irgendeiner Programmiersprache in Berührung kommt. Außerdem sollte man gegenüber Mathe offen sein. Man muss kein Mathe-Ass sein, sollte aber keine Abneigung dagegen haben. Es ist das Werkzeug für die Informatik.
Wem ist eher von diesem Studium abzuraten?
Jemand ohne Geduld. Manchmal braucht es Zeit bis ein Programm das man schreiben muss funktioniert. Man muss einfach dran bleiben.
Wo gibt es die Möglichkeit mehr Informationen zu erhalten?
Ich empfehle unbedingt den „Tag der offenen Tür“ einer Hochschule zu nutzen. Dort wird euch viel über das Studium vorgestellt und ihr könnt vielleicht sogar an einer Test-Vorlesung teilnehmen.
Solltest du dir schon einige Hochschulen raus gesucht haben, kannst du dich auf der jeweiligen Webseite über das Studium und vor allem über die Studieninhalte informieren. Die sind für jeden Studiengang jeder Hochschule einsehbar und sollten dich interessieren.