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Wie entsteht Kabelsalat?

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Sobald man Kopfhörer Kabel auch nur 1 Sekunde in der Hosentasche hatte, sehen sie so aus. Vollkommen verknotet. Warum das so ist können Wissenschaftler inzwischen sogar mathematisch erklären. Ja… es gibt wissenschaftliche Erkenntnisse dazu…

Diese Knoten die uns immer wieder ärgern nennt man auch „spontane Knoten“ – weil sie eben spontan entstehen. (Mr. Obvieusly) 120 verschiedene gibt es von ihnen. Und die Entstehung hängt neben den entscheidenden Kabelenden wesentlich von drei Faktoren ab: Die Länge des Kabels und die Schüttelzeit, und die Größe des Behälters (z.B. die Hosentasche).

Das haben zwei Forscher der Universität Chicago vor einiger Zeit intensiv erforscht. Und mit ich intensiv sage, meine ich intensiv. Sie haben zig Kabel unterschiedlicher Länge in eine Box gelegt, geschüttelt und nachgesehen. Ganze 3415-mal!

 

Ihre Ergebnisse zeigen „je länger das Kabel und länger es sich in der Hosentasche bewegt desto schlimmer der Knoten“. Wer hätte das gedacht? Spannender ist aber Feststellung das Kabel die kürzer als 46cm sind so gut wie nie verknoten. Ab einer Länge von 2m wird der Höhepunkt der Wahrscheinlichkeitssteigung erreicht. Ab dieser Länge ist es am Wahrscheinlichsten das ein Knoten entsteht.

Aber was passiert da im Karton? Wissenschaftler stellen sich das vereinfacht so vor:

Das zusammengelegte Kabel mit den zwei Enden liegt so das die Kabelstränge parallel zu einander liegen. So bald geschüttelt wird besteht eine fitfy-fifty Chance, dass ein Ende über ein Kabelstrang hopst oder halt nicht. Ist das passiert haben wir wieder eine 50 prozentige Chance das sich das eine Ende über ein anderes legt. Dabei reicht es schon, wenn sich zwei Stellen kreuzen um spontan zu verheddern.

Und wie Wahrscheinlich das ist konnten andere Forscher sogar mathematisch herleiten. Haltet euch fest:

formelschwarz

Booom! Das ist die Formel für die Wahrscheinlichkeit eines Knotens nach t Sekunden. Aber die Mathe-Nummer packe ich jetzt lieber nicht aus. Für die, die es interessiert habe ich einen Link zur der Studie in die Videobeschreibung gepackt.

Kommen wir zurück zu unseren Ohrstöpseln. Die haben eine durchschnittliche Länge von 1,39m. Also ist es relativ wahrscheinlich das sie verknoten. Knapp unter 50 Prozent. Eigentlich. Wäre da nicht die Y-Form der typischen Kopfhörer-Kabel. Sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines Wirrwarrs.

Bei den Kabelsalaten hinter Fernsehern oder PCs kommt die nötige Bewegung für die Knoten von uns selbst. Zum Beispiel beim Anschließen entstehen schon Schlaufen. Das liegt daran das diese Kabel eine gewisse Eigenbewegung haben.

Knoten bleiben weiterhin für die Wissenschaft interessant. Es gibt sogar ein eigenes Forschungsgebiet – die Knotentheorie. Ein mathematischer Knoten hat aber keine Enden. Trotzdem sind die Erkenntnisse dieser Knoten interessant für die Forschung. Beispielsweise kann man so die Faltung komplizierter Proteine mit einander vergleichen.

Weniger nützlich aber trotzdem interessant ist der Beweis das es einen unlösbaren Knoten – den sognannten gordischen Knoten wirklich geben kann. Diesen unentwirrbaren Knoten haben zwei Forscher mit Hilfe eines Computerprogramms berechnet und… höchst wahrscheinlich an die Kopfhörer-Kabel Hersteller verkauft. Gmrpf…

Was kann man nun dagegen tun? Naja das ist Bill. Bill hat auch Kopfhörer Kabel. Bill wickelt sie um sein Smartphone damit sie nicht verknoten. Bill war klug. Sei wie Bill.

Verknoten die Kabel bei euch auch ständig? Ich bin mal gespannt was ihr schreibt. Und so lange gehe ich mal das Kabel entwirren…